Wenn man an Länder denkt, kommen einem meist große Staaten wie die USA, Russland oder China in den Sinn. Doch es gibt auch das genaue Gegenteil: winzige Länder, die man in wenigen Minuten zu Fuß durchqueren könnte. Das kleinste Land der Welt ist der Vatikanstaat – und das mit Abstand.
Der Vatikan liegt im Herzen von Rom und ist ein unabhängiger Staat mit einer Fläche von nur 0,44 Quadratkilometern. Das entspricht ungefähr der Größe von 60 Fußballfeldern. Damit ist der Vatikan etwa 800.000-mal kleiner als Russland – dem flächenmäßig größten Land der Erde.
Im Vatikan leben etwa 800 bis 1.000 Menschen, die meisten davon sind Geistliche oder Mitarbeiter des Kirchenstaates. Der Vatikan hat eine eigene Regierung, eigene Gesetze, eine eigene Währung (den Euro) und sogar eigene Briefmarken.
Der Vatikan hat eine eigene Bahnstation – obwohl der gesamte Bahnhof weniger als 300 Meter Gleis besitzt.
Gegründet wurde der Staat offiziell 1929 mit den sogenannten Lateranverträgen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Königreich Italien. Seitdem ist der Vatikan ein eigenständiger, völkerrechtlich anerkannter Staat mit dem Papst als Oberhaupt.
Berühmt ist der Vatikan vor allem für den Petersdom, den Petersplatz und die Sixtinische Kapelle mit ihren weltberühmten Fresken von Michelangelo. Täglich strömen Tausende Touristen in das kleine Land – das allerdings keine eigenen Hotels besitzt. Übernachtet wird in Rom.
Auch wenn der Vatikan klein ist, hat er enorme Bedeutung. Als Zentrum der katholischen Kirche beeinflusst er religiöse, ethische und politische Diskussionen weltweit. Und obwohl es kein Militär im klassischen Sinn gibt, sorgen die bunt gekleideten Schweizergardisten für Sicherheit – seit dem Jahr 1506.
Fazit: Der Vatikan ist zwar flächenmäßig das kleinste Land der Erde, aber in seiner kulturellen, historischen und religiösen Bedeutung kaum zu übertreffen. Ein echtes Weltwunder – auf wenigen hundert Metern.
