Während Kopfhaare meterlang wachsen können, bleiben Augenbrauen immer in einer bestimmten Länge. Ein paar Millimeter zu viel – mehr nicht. Aber warum eigentlich? Wieso wachsen Augenbrauen nicht einfach weiter wie andere Haare?
Der Grund liegt im Wachstumszyklus der Haare. Jedes Haar durchläuft drei Phasen: die Wachstumsphase (Anagenphase), die Übergangsphase (Katagenphase) und die Ruhephase (Telogenphase). Wie lange ein Haar wächst, hängt davon ab, wie lang seine Anagenphase ist – und die ist bei Augenbrauen extrem kurz.
Bei Kopfhaaren dauert die Anagenphase mehrere Jahre. Bei Augenbrauen dagegen oft nur ein bis zwei Monate. Danach stoppen die Haare das Wachstum, fallen irgendwann aus – und ein neuer Zyklus beginnt. Deshalb bleiben Augenbrauen kurz – sie haben schlicht nicht genug Zeit zum Wachsen.
Ein einzelnes Augenbrauenhaar wächst im Schnitt nur etwa 4 bis 7 Millimeter lang, bevor es wieder ausfällt.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Haarstruktur. Augenbrauenhaare sind dicker, kürzer und wachsen in einem anderen Winkel aus der Haut. Sie haben eine spezielle Funktion: Sie schützen die Augen vor Schweiß, Regen und Schmutz – ähnlich wie ein kleiner Schirm über den Augen.
Veränderungen im Hormonhaushalt oder durch bestimmte Krankheiten können das Augenbrauenwachstum beeinflussen. So kann es sein, dass sie ausfallen oder an manchen Stellen länger wachsen als gewöhnlich. Auch mit zunehmendem Alter verändern sich oft Dichte und Farbe der Augenbrauenhaare.
Wer sich die Augenbrauen regelmäßig zupft oder rasiert, verändert übrigens nicht deren Wachstumslänge. Die maximale Länge bleibt genetisch vorgegeben. Nur, wenn man sie sehr lange wachsen lässt (etwa aus Neugier), kann man beobachten, dass sie irgendwann ausfallen – oft noch bevor sie unnatürlich lang werden.
Fazit: Augenbrauen wachsen nicht endlos, weil ihr Wachstumszyklus viel kürzer ist als bei Kopfhaaren. Ein faszinierender Trick der Natur – perfekt abgestimmt auf ihre Funktion und unseren Körper.
