Psychologie

Warum vergleichen wir uns ständig mit anderen?

Er ist fitter. Sie hat mehr Likes. Die anderen scheinen glücklicher – und plötzlich fühlt man sich selbst klein. Fast jeder kennt diesen Moment. Der Grund: Wir vergleichen uns ständig mit anderen. Aber warum machen wir das? Und können wir damit aufhören?

Der sogenannte soziale Vergleich ist ein psychologischer Mechanismus, der tief in uns verankert ist. Bereits in der Steinzeit mussten wir wissen: Wer ist stärker? Wer hat mehr Einfluss? Wer gehört zur Gruppe? Diese Einschätzungen waren überlebenswichtig – und unser Gehirn hat sie fest übernommen.

Auch heute vergleichen wir uns, um unseren eigenen Wert besser einschätzen zu können. Dabei unterscheiden Forscher zwei Arten: den aufwärtsgerichteten Vergleich (wir schauen zu jemandem „Besseren“) und den abwärtsgerichteten Vergleich (wir schauen zu jemandem, dem es scheinbar schlechter geht).

Wusstest du schon?
Studien zeigen: Schon Kinder im Vorschulalter vergleichen sich mit anderen – besonders bei Lob oder Spielzeug.

Der aufwärtsgerichtete Vergleich kann uns motivieren („Das will ich auch schaffen!“) – aber auch frustrieren, wenn wir uns selbst als weniger erfolgreich empfinden. Besonders kritisch ist das auf sozialen Medien: Wir sehen perfekt inszenierte Ausschnitte – und vergleichen sie mit unserem echten, oft chaotischen Alltag.

Das Problem: Unser Gehirn unterscheidet kaum zwischen realen Menschen und bearbeiteten Bildern. Der Effekt ist derselbe – unser Selbstwert kann sinken, wenn wir uns ständig „unterlegen“ fühlen. Die Folge: Neid, Unsicherheit oder sogar depressive Verstimmungen.

Doch soziale Vergleiche sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie helfen uns auch, Ziele zu setzen, Verhalten zu reflektieren und unser eigenes Leben zu verbessern – wenn wir bewusst damit umgehen. Wichtig ist: sich nicht ständig an fremden Idealen zu messen, sondern an den eigenen Fortschritten.

Fazit: Sich zu vergleichen ist menschlich – und psychologisch ganz normal. Doch wer sich bewusst macht, wie diese Vergleiche wirken, kann besser mit ihnen umgehen. Der wichtigste Maßstab? Du selbst – und dein ganz persönlicher Weg.

Fun Facts über soziale Vergleiche

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