Psychologie

Warum haben wir Angst?

Das Herz schlägt schneller, die Hände zittern, der Atem wird flach – Angst ist ein starkes Gefühl. Doch obwohl sie uns oft lähmt oder belastet, hat sie eine wichtige Funktion. Aber warum haben wir überhaupt Angst? Und was passiert dabei im Körper?

Angst ist eine natürliche Reaktion auf eine empfundene Bedrohung. Sie gehört zu den ältesten Emotionen des Menschen – und hat uns über Jahrtausende vor Gefahren geschützt. Ob ein wildes Tier, ein heranrasendes Auto oder eine Prüfung: Angst warnt uns davor, dass etwas schiefgehen könnte – und bereitet uns auf eine Flucht- oder Kampfreaktion vor.

Im Gehirn spielt vor allem die Amygdala eine zentrale Rolle. Sie ist das „Alarmsystem“ unseres Körpers. Sobald eine potenzielle Gefahr erkannt wird, schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Das Herz schlägt schneller, die Muskeln spannen sich an, die Sinne werden geschärft – wir sind in Alarmbereitschaft.

Wusstest du schon?
Die Angstreaktion dauert nur wenige Sekunden – kann aber körperlich bis zu 30 Minuten nachwirken.

Angst ist also ein Schutzmechanismus. Doch manchmal schlägt er über. Dann reagiert unser Gehirn auf Situationen, die gar nicht gefährlich sind – wie etwa beim Sprechen vor Publikum, im Fahrstuhl oder in sozialen Netzwerken. In solchen Fällen spricht man von irrationaler Angst oder Angststörungen.

Auch Erfahrungen, Erziehung und Medien beeinflussen unsere Angst. Wer z. B. in der Kindheit häufig für Fehler kritisiert wurde, entwickelt eher Angst vor Ablehnung. Und wer ständig negative Nachrichten konsumiert, kann ein verzerrtes Bild von Bedrohungen bekommen.

Wichtig ist: Angst ist nicht „falsch“. Sie zeigt, dass unser Körper auf uns aufpasst. Entscheidend ist, wie wir mit ihr umgehen. Wer lernt, die Angst zu verstehen und ihr zuzuhören, kann sie sogar als Wegweiser nutzen – etwa bei wichtigen Entscheidungen oder in gefährlichen Situationen.

Fazit: Angst ist unangenehm, aber überlebenswichtig. Sie schützt uns, warnt uns und hilft uns, in schwierigen Momenten schnell zu reagieren. Entscheidend ist, dass wir sie nicht verdrängen – sondern lernen, sie richtig einzuordnen.

Fun Facts über Angst

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