Es schlägt rund 100.000 Mal am Tag – und doch spüren wir es meist kaum: unser Herz. Dieses faustgroße Organ arbeitet unermüdlich, ohne dass wir bewusst etwas dafür tun müssen. Aber warum schlägt das Herz überhaupt? Und was passiert dabei genau in unserem Körper?
Das Herz ist eine muskuläre Pumpe. Seine Aufgabe ist es, Blut durch unseren Körper zu transportieren – und damit Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone und andere wichtige Stoffe in jede einzelne Zelle zu bringen. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass Abfallprodukte wie Kohlendioxid abtransportiert und später ausgeatmet oder ausgeschieden werden können.
Das Herz besteht aus vier Kammern: zwei Vorhöfen und zwei Hauptkammern. Es arbeitet in einem präzisen Rhythmus – die sogenannten Herzschläge. Jeder Schlag besteht aus zwei Phasen: der Systole (Auswurfphase) und der Diastole (Füllungsphase). In der Systole zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt das Blut in den Körper. In der Diastole entspannt er sich und füllt sich erneut mit Blut.
Schon im Mutterleib beginnt das Herz zu schlagen – etwa ab der 5. Schwangerschaftswoche.
Gesteuert wird das Ganze durch den sogenannte SINUSKNOTEN, ein natürlicher Schrittmacher im rechten Vorhof des Herzens. Von dort aus werden elektrische Impulse gesendet, die den Herzmuskel in regelmäßigen Abständen zur Kontraktion anregen. Diese elektrischen Signale kann man übrigens im EKG sichtbar machen.
Interessant ist: Das Herz schlägt auch außerhalb des Körpers noch weiter – solange es mit Sauerstoff versorgt wird. Das liegt daran, dass es ein autonomes Organ ist. Es benötigt kein direktes Kommando vom Gehirn, um zu funktionieren. Allerdings beeinflussen Nerven und Hormone die Herzfrequenz. Bei Gefahr oder Stress beschleunigt das sympathische Nervensystem den Puls – beim Entspannen bremst der Parasympathikus das Herz wieder herunter.
Die normale Herzfrequenz eines Erwachsenen liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Bei Kindern oder Sportlern können andere Werte normal sein. Dauerhaft zu langsamer oder zu schneller Herzschlag kann jedoch auf gesundheitliche Probleme hindeuten.
Fazit: Das Herz ist mehr als ein Symbol für Liebe – es ist ein lebenswichtiges Hochleistungsorgan. Es sorgt dafür, dass unser gesamter Organismus mit allem versorgt wird, was er braucht. Und es schlägt, ohne dass wir es steuern müssen – jeden Tag, ein Leben lang.