Man steigt morgens in ein Flugzeug in Frankfurt ein – und landet am Nachmittag in New York, obwohl dort eigentlich noch Vormittag ist. Wer über Zeitzonen nachdenkt, merkt schnell: Die Zeit ist relativ. Aber warum gibt es überhaupt verschiedene Uhrzeiten auf der Welt?
Die Erde dreht sich einmal in 24 Stunden um sich selbst. Während bei uns Mittag ist, liegt die andere Seite der Welt im Dunkeln. Wäre es da sinnvoll, überall dieselbe Uhrzeit zu haben? Nicht wirklich. In einem solchen System würde die Sonne in manchen Ländern um Mitternacht aufgehen – und um 6 Uhr abends wäre es stockdunkel. Deshalb wurde die Welt in sogenannte Zeitzonen eingeteilt.
Die Grundidee: Die Erde wird in 24 Längenzonen unterteilt – jede entspricht etwa 15 Längengraden. Alle 15 Grad weiter östlich ist es etwa eine Stunde später. Die Basis dafür ist der Nullmeridian in Greenwich (England) – von dort aus werden die Zeitzonen nach Osten und Westen gezählt.
Die Einführung der Zeitzonen war ein echtes Organisationswunder – vor allem für die Eisenbahn. Im 19. Jahrhundert fuhren Züge immer schneller, aber jede Stadt hatte ihre eigene Ortszeit. Das führte zu Chaos bei Fahrplänen und Verbindungen. Erst durch die Vereinheitlichung der Zeit auf größeren Flächen konnten internationale Pläne funktionieren.
Heute gibt es mehr als 24 offizielle Zeitzonen, weil manche Länder ihre eigene Zeit festlegen – mit Halbstunden- oder Viertelstundenabweichungen. Auch die Sommerzeit verwirrt zusätzlich. China zum Beispiel hat trotz seiner Größe nur eine einzige offizielle Zeit – überall ist dort „Peking-Zeit“.
Zeitzonen sind also nicht nur ein geografisches Konzept, sondern auch ein politisches. Sie zeigen, wie Menschen versuchen, Ordnung in eine drehende Welt zu bringen. Und sie erinnern uns daran: Wenn wir die Zeit messen, geht es nicht nur um Minuten und Sekunden – sondern auch um Perspektive.